4/2017, Buch

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit beruflich das Buch "Das Design Thinking Playbook" von Michael Lewrick, Patrick Link, Larry Leider, Nadia Langensand und anderen beruflich zu rezensieren.

Zuerst einmal zum Aufbau: Das Buch gliedert sich in drei Teile, welche die traditionellen, die aktuellen und die zukünftigen Erfolgsfaktoren für Design Thinking beschreiben. Unter den traditionellen Faktoren finden sich unter anderem das Aufstellen von Personas, der Design Thinking-Prozess selbst, aber auch Scrum. Bei den aktuellen Faktoren wird beschrieben, wie man kreative Räume gestaltet und ausstattet, ein Team zusammenstellt und Design Thinking in der Firma verankert. Zu den zukünftigen Faktoren gehören Themen wie der Bezug zum Systems Thinking, der Lean-Ansatz oder auch Designkriterien der Digitalisierung.

Die Teile sind immer gleich aufgebaut. Sie enthalten eine Reihe von Kapiteln, die jeweils neue Fakten einführen, Beispiele bringen, Anleitungen und Expertentipps zur Umsetzung machen und schließlich in Key Learnings das Kapitel zusammenfassen.

Man muss das Buch nicht chronologisch von vorne bis hinten lesen, sondern kann sich gezielt Themen oder Anleitungen suchen. Dabei hilft auch ein kompakter Index am Ende des Buchs.

Das Design Thinking Playbook eignet sich gut zum Stöbern und als Inspirationsquelle. Es ist ansprechend grafisch gestaltet und enthält viele Expertentipps. Gut gefallen hat mir, dass Personas für die Leser des Buchs erstellt wurden und an ihrem Beispiel auch gleich erklärt wird, wie Personas funktionieren.

Besonders gut fand ich den Teil zu den zukünftigen Erfolgsfaktoren. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Design und Systems Thinking sind sicher für integrative Ansätze nützlich. Auch die Beschäftigung mit den Themen Strategic Foresight und Digitalisierung finde ich sehr interessant.

Mir fehlt ein Stück der rote Faden im Buch. Es ist mehr eine Sammlung von Themen als eine konsequente Weiterentwicklung von Design Thinking. Viele wichtige Themen des Design Thinking werden leider nur sehr oberflächlich behandelt.

Die Überschrift „Expertentipps“ wird nur zum Teil für Tipps verwendet. Unter ihr finden sich auch Anleitungen oder Regeln. Besser gefallen hätte mir eine kurze Beschreibung für ein Vorgehen und dann ggf. Tipps, worauf bei der Umsetzung zu achten ist.

Ein guter Teil der Illustrationen dient der Auflockerung des Buchs und nicht zur Wissensvermittlung. Gewünscht hätte ich mir noch Fotos aus der Praxis, in denen man Einblick in Workshops und Räumlichkeiten bekommt.

Mein Fazit:

Dieses Buch kann für Erfahrene als Nachschlagewerk zur Erinnerung und zur ersten Beschäftigung mit Zukunftsthemen dienen. Einsteigern auf diesem Gebiet würde ich eher zu einem Grundlagenbuch raten. Meiner Erfahrung nach gilt jedoch, dass man Design Thinking nicht nur aus Büchern lernt. Man muss es anwenden und ausprobieren.

„Das Design Thinking Playbook: Mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren“ 
von Michael Lewrick, Patrick Link, Larry Leifer, Nadia Langensand
erschienen im Vahlen Verlag
304 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3800653843
Preis: 29,80 EUR